Stoffe im Wandel der Zeit: Historische und moderne Textilien im Überblick

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Schon sehr früh versuchte der Mensch, sich mit Kleidung vor den Witterungseinflüssen zu schützen. Den Anfang machten Kleidungsteile, die aus den Fellen und Häuten der erlegten Tiere hergestellt wurden. Doch bereits seit etwa 30.000 Jahren haben die Menschen die Fähigkeit, aus Fasern Stoffe für Kleidungsstücke herzustellen. Die Art der Fasern veränderte sich über Jahrtausende hinweg nicht, sondern es wurden lediglich die Verarbeitungstechniken kontinuierlich optimiert. Erst innerhalb des letzten Jahrhunderts gab es bezüglich der verwendeten Faserarten eine „kleine Revolution“. 

Aus welchen Fasern wurden historische Textilien hergestellt?

Mit archäologischen Funden konnte belegt werden, dass zuerst Flachsfasern für die Herstellung von Gewebe verwendet wurden. Die Flachsfasern stammen vom Gemeinen Lein und werden deshalb alternativ auch Leinen genannt. Noch bis ins späte 19. Jahrhundert hatten Stoffe aus Flachsfasern die mit Abstand größte Bedeutung für die Bekleidungsherstellung. Danach wurden sie von den Baumwollfasern verdrängt. Sie sind feiner und geschmeidiger als Flachsfasern und bringen zudem eine höhere Reißfestigkeit mit. Dadurch bieten die daraus hergestellten Kleidungsstücke einen deutlich besseren Tragekomfort als Kleidung aus Flachsfasern. Inzwischen haben auch die gewebten Baumwollstoffe eine ernst zu nehmende Konkurrenz bekommen, weil beispielsweise dehnbare Jersey Stoffe aus Baumwollfasern (die in Wirk- oder Stricktechnik entstehen) sowie Stoffe aus Kunstfasern noch mehr Tragekomfort zu bieten haben. 

Aus welchen Fasern wurden historische Textilien hergestellt

Hanffasern hatten und haben einen Sonderstatus

Zudem spielten Hanffasern lange eine große Rolle. Sie sind sehr widerstandsfähig und kamen deshalb hauptsächlich für Arbeitskleidung zum Einsatz. Die Reißfestigkeit der daraus herstellten Stoffe wurde außerdem bei der Herstellung von Segeln genutzt. Auch an anderen Stellen fand sich Hanffasergewebe auf den Schiffen. Die alten Segelschiffe besaßen eingebaute Kojen meistens nur in der Kapitänskajüte und den Gästekabinen, während sich die Matrosen mit Schlafplätzen in Hängematten begnügen mussten. Die Stoffe der Hängematten bestanden ebenfalls häufig aus Hanffasern.

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Schurwolle: Der „Dauerbrenner“ unter den Textilfasern

Die Schurwolle von Schafen eignet sich ebenfalls zur Herstellung von Stoffen für Textilien. Dafür müssen die Fasern jedoch erst zu einem Faden versponnen werden. Einen wissenschaftlichen Nachweis für die Verarbeitung von Schafwolle gibt es für die Zeit um etwa 3.000 Jahre vor Beginn der Christlichen Zeitrechnung. Sie wurde erst mit der Domestizierung und der gezielten Haltung von Schafherden interessant. Schafwolle ist bis heute als Material für Kleidung im Einsatz. Allerdings hat sich die Verarbeitungstechnologie geändert. Die Wolle wird nicht mehr zu Stoffen gewebt, sondern zu fast 100 Prozent für die Herstellung von Strick- und Häkelwaren genutzt. Zudem ist Schurwolle als Füllmaterial natürlicher Herkunft sehr beliebt.

Wann begann das Zeitalter der Chemiefasern für Textilien?

Der Wunsch nach einem verbesserten Tragekomfort für Textilien sorgte in der Mitte des 17. Jahrhunderts für die Idee, dafür geeignete Fasern auf chemische Weise herzustellen. Doch die Realisierung gelang erst um 1880. Von da an dauerte es bis zur industriellen Herstellung von Kunstseide („Nitro-Seide“) noch ein weiteres Jahrzehnt. Von Beginn an eine größere Bedeutung hatten jedoch die Viskosefasern, die im Jahr 1885 auf den Markt kamen. Später folgten die Erfindung und Nutzung von Nylon, Perlon, Polyester und Elastan. Sie traten ihren Siegeszug in die Modeindustrie nach dem Ende des II. Weltkriegs an und sind aus der Palette der modernen Textilfasern bis heute nicht wegzudenken. Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand. Chemiefasern sind in der Regel deutlich leichter als Naturfasern. Sie bieten einen verbesserten Tragekomfort bei gleichzeitig geringerem Pflegeaufwand. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil besteht in der Tatsache, dass mit Chemiefasern Fäden in (theoretisch) unbegrenzter Länge hergestellt werden können. Damit wurde eine der Voraussetzungen für den Verkauf von Textilstoffen als Ballenware geschaffen.

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Back to the roots: Naturfasern werden wieder beliebter

Seit einiger Zeit feiern die Naturfasern ein Comeback. Ein Grund dafür ist, dass viele Menschen aus Überzeugung keine Kleidung aus Chemiefasern tragen möchten. Für sie ist dabei der Gedanke an die Nachhaltigkeit sowie den Umweltschutz relevant. Die Herstellung von Kunstfasern erfordert in vielen Fällen die Verwendung von Chemikalien, von denen potenzielle Gefahren für die Flora und Fauna ausgehen. Das heißt, das Tragen von Kleidung aus Naturfasern kann durchaus als Statement für den Natur- und Artenschutz gemeint sein. Bei der Auswahl der Naturfasern spielen fein gewebte und bedruckte Baumwolle sowie Baumwolljersey derzeit eine wichtige Rolle und es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass sich das in naher Zukunft ändern könnte.  

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Jack Hobin
Jack Hobinhttps://nachrichtenmorgen.de/
Als Herausgeber und Redakteur bei nachrichtenmorgen.de liefere ich aktuelle Nachrichten und erstelle hochwertige Inhalte. Meine Leidenschaft für Information und Kommunikation prägt die Medienlandschaft.

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