Steckdosen erklärt: Wieso es auf der Welt unterschiedliche Netzstecker und Steckdosen gibt

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Haben Sie jemals versucht, ein Smartphone im Internet zu kaufen, und als es endlich bei Ihnen angekommen ist, passte der Stecker nicht in Ihre Steckdose? Oder vielleicht haben Sie auf Amazon elektronische/elektrische Produkte mit verschiedenen Steckertypen und Bezeichnungen gesehen? Sind Sie beim Einkaufen von Geräten verwirrt von diesen Begriffen – EU-Stecker, US-Stecker, Typ-A-Stecker, Typ-B-Stecker, usw.? Wieso gibt es so viele Arten von Steckern und Steckdosen auf der Welt?

Erstens gibt es derzeit etwa 15 (!) unterschiedliche Arten und Typen von Steckern und Steckdosen, die in den verschiedenen Teilen der Welt verwendet werden. Diese Steckvorrichtungen gibt es in verschiedenen Formen, Größen, Spannungs- und Stromstärken, Steckertypen, Standardbezeichnungen usw. Und meist wird jeder Typ nur in bestimmten Regionen verwendet.

Weitere Informationen finden Sie hier Wieso Es Auf Der Welt Unterschiedliche Netzstecker

Wie konnten so viele unterschiedliche Steckertypen entstehen?

Diese Unterschiede in der Art der Stecker, im Design und im System sind nicht erst heute, gestern oder vor fünf Jahren entstanden, sondern bestehen schon seit Jahrhunderten. Und das ist der Grund dafür:

Als die Elektrizität gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Haushalten erstmals eingesetzt wurde, schloss man sie direkt an die Hausinstallation an, denn sie wurde hauptsächlich für Beleuchtungszwecke verwendet. Als dann aber Haushaltsgeräte aufkamen, mussten die Hersteller einen Weg finden, damit die Verbraucher ihre elektrischen und elektronischen Geräte an eine Stromquelle anschließen konnten. Es macht (natürlich) keinen Sinn, Geräte direkt an die Hausverkabelung anzuschließen, also entwickelten die Hersteller Stecker und Steckdosen. Doch genau hier begann das Problem.

Die verschiedenen Länder begannen, ihre eigenen Netzstecker und Steckdosen zu entwickeln. Und weil Geräte und andere Vorrichtungen nicht gerade mobil waren und gerade erst populär wurden, konzentrierten sich die Hersteller und Unternehmen ausschließlich darauf, die nationalen oder regionalen Märkte zu bedienen, und kümmerten sich nicht um die länderübergreifende Kompatibilität. Aufgrund der zunehmenden Unterschiede bei den Steckersystemen versuchte die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC) in den 1930er Jahren, die Steckertypen zu standardisieren, aber der Zweite Weltkrieg machte diese Bemühungen zunichte.

In den 40ern versuchte man erneut eine Vereinheitlichung

Die Bemühungen um eine Vereinheitlichung der Steckernormen und die Entwicklung eines Universalsteckers für den Haushalt durch die IEC wurden in den späten 1940er Jahren wieder aufgenommen, aber Ende der 50er Jahre aufgrund einiger politischer und wirtschaftlicher Faktoren wieder eingestellt.

Daher gibt es heute mehr als ein Dutzend Arten von Steckern und Steckdosen, die in verschiedenen Teilen der Welt verwendet werden, weil die Standardisierungsbemühungen durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurden. Zudem kamen die zweiten Normungsbemühungen zu spät, und zwar zu einem Zeitpunkt, an dem viele Länder ihre einheimischen Steckersysteme so weit übernommen hatten, dass es kein Zurück mehr gab.

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Der Universalstecker, der keinen Unterschied machte

Die globale Industrie und die Länder verwendeten weiterhin ihre einheimischen Stecker und Steckdosen, aber es entstanden auch neue Modelle. Die Internationale Elektrotechnische Kommission (International Electrotechnical Commission, IEC) entwickelte schließlich in den 1970er- und 1980er-Jahren trotz der zuvor aufgetretenen Hindernisse einen Universalstecker. Der Universalstecker, der als Typ N bekannt ist, änderte jedoch nichts und wurde von kaum einem Land verwendet oder übernommen.

Das liegt auch daran, dass die Länder ihre eigenen Stecker und Steckdosen so entwickelt haben, dass sie den Kontakt mit stromführenden Teilen bestmöglich verhindern, die Gefahr eines Stromschlags verringern und die angeschlossenen Geräte vor Isolationsfehlern in ihrer Region schützen. Und weil sie sich alle bewährt haben, sahen die meisten dieser Länder keine Notwendigkeit für ein universelles Steckersystem. Zudem wäre es für ein Land eine Menge Arbeit, seine gesamte Steckdoseninfrastruktur zu ändern.

Erst 2007 führte Brasilien das Typ-N-Steckersystem ein. Damit war Brasilien das erste Land der Welt, das den Typ N als einzigen Standard für Stecker und Steckdosen einführte. Der Typ N wird auch in einigen Teilen Südafrikas verwendet, aber nur in geringem Umfang.

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Jack Hobin
Jack Hobinhttps://nachrichtenmorgen.de/
Als Herausgeber und Redakteur bei nachrichtenmorgen.de liefere ich aktuelle Nachrichten und erstelle hochwertige Inhalte. Meine Leidenschaft für Information und Kommunikation prägt die Medienlandschaft.

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