Die Armee in Niger ergreift die Macht. In einer Fernsehansprache verkünden Soldaten das Ende der Regierung und verhängen eine Ausgangssperre.
Soldaten im westafrikanischen Land Niger haben den Sturz der Regierung von Präsident Mohamed Bazoum angekündigt. Die “Verteidigungs- und Sicherheitskräfte” hätten “sich dazu entschlossen, das Regime, das Sie kennen, zu beenden”, sagte Oberst Amadaou Abdramane am späten Mittwochabend im nationalen Fernsehsender RTN. Alle Institutionen im Land würden bis auf Weiteres ausgesetzt, die Grenzen geschlossen und eine Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr verhängt.
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Abdramane sprach von einem sogenannten Nationalen Rat zur Rettung des Vaterlandes, der die Macht übernommen habe. Es war zunächst unklar, ob Abdramane und die neun anderen Soldaten für die gesamte Armee im Fernsehen sprachen.
Präsident Mohamed Bazoum hingegen forderte weiterhin die Erhaltung der Demokratie. “Alle Nigerianer, die Demokratie und Freiheit lieben, werden dafür sorgen”, schrieb er. Die Präsidialgarde, eine Eliteeinheit der Armee, hatte zuvor den demokratisch gewählten Präsidenten, der seit 2021 im Amt ist, in seinem Palast in der Hauptstadt Niamey festgenommen und den Zugang zum Palast und mehreren Ministerien blockiert. Das Büro des Präsidenten sagte, dass der Präsident und seine Familie es gut geht. Diejenigen, die Bazoum nahestehen, sagten, dass der Putsch “zum Scheitern verurteilt” sei.
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Journalisten zufolge wurden Demonstranten, die ihre Unterstützung für den Staatsoberhaupt ausdrücken wollten, von der Armee daran gehindert.
Die internationale Gemeinschaft hat den Staatsstreich verurteilt. Die Vereinten Nationen, die Afrikanische Union und die Europäische Union forderten eine rasche Rückkehr zur Verfassungsordnung. Auch Frankreich, ehemalige Kolonialmacht Nigers, verurteilte den Putsch und forderte einen “schnellen Rückkehr zum normalen institutionellen Leben”.
Währenddessen sind die Konsequenzen für Niger schwerwiegend. Das Land ist bereits von extremistischen Gruppen und Gewalt geplagt und sollte eigentlich im Dezember Parlamentswahlen abhalten. Die internationale Gemeinschaft hat bereits angekündigt, ihre finanzielle Unterstützung für Niger zu überdenken.
Der Staatsstreich in Niger ist ein weiteres Beispiel für die instabile politische Lage in vielen afrikanischen Ländern. Die internationale Gemeinschaft hat den Putsch verurteilt und fordert eine rasche Rückkehr zur Verfassungsordnung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage in Niger entwickelt und welche Auswirkungen der Putsch auf das Land und die Region haben wird.
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