Warum „robert de niro“ mit dem Mafia-Epos „Alto Knights“ einen der größten Kino-Flops seiner Karriere erlebte

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Der Name robert de niro ist seit Jahrzehnten ein Synonym für preisgekröntes Schauspiel, besonders wenn es um das Genre des Mafiafilms geht. Ob in „The Godfather Part II“, „Casino“ oder „Goodfellas“ – De Niro hat sich durch seine tiefgründigen Rollen einen festen Platz in der Filmgeschichte erarbeitet. Als also bekannt wurde, dass der Hollywood-Veteran erneut in einem Gangsterfilm mitwirken würde – und das gleich in zwei Rollen – war die Erwartung groß. Doch der Kinostart von „Alto Knights“ verlief alles andere als triumphal. Der Film konnte an den Kassen kaum Fuß fassen und gilt bereits kurz nach Veröffentlichung als eine der größten Enttäuschungen des Jahres. Wie konnte es dazu kommen, dass ein Star wie De Niro, unterstützt von einem renommierten Regisseur und einem bewährten Drehbuchautor, ein solches Desaster abliefert?

Der Mafiafilm als aussterbendes Genre in der Kinolandschaft

In den 1970er- und 1980er-Jahren waren Filme über das organisierte Verbrechen absolute Kassenschlager. Produktionen wie „Scarface“, „Donnie Brasco“ oder eben „Goodfellas“ trafen den Zeitgeist, faszinierten mit düsteren Charakteren, moralischen Grauzonen und einer gewissen stilisierten Brutalität. Doch diese Ära ist längst vorbei. Heute dominiert ein anderes Kino: Superhelden, Animationen, internationale Franchises und aufwendig produzierte Serien haben die klassischen Gangsterdramen weitgehend verdrängt. Der Versuch, mit einem traditionellen Mafiafilm wie „Alto Knights“ das Publikum zurückzugewinnen, wirkte auf viele fast nostalgisch – aber nicht im positiven Sinne. Der Film erschien in einer Zeit, in der selbst die größten Regisseure Mühe haben, komplexe Dramen erfolgreich auf die Leinwand zu bringen. Selbst Martin Scorseses episches Krimi-Drama „Killers of the Flower Moon“, in dem ebenfalls robert de niro mitspielte, tat sich schwer, beim Massenpublikum anzukommen – und das trotz Oscar-Nominierungen und prominenter Besetzung.

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Kritiker und Zuschauer reagieren verhalten – und warum das zählt

Ein Film steht und fällt heute nicht nur mit seiner Geschichte oder den Darstellern, sondern stark mit der öffentlichen Wahrnehmung. „Alto Knights“ hatte dabei von Beginn an schlechte Karten. Die ersten Kritiken waren vernichtend. Besonders kritisiert wurde die Entscheidung, robert de niro gleich zwei zentrale Figuren spielen zu lassen: Frank Costello und Vito Genovese. Die Doppelrolle wurde von vielen Rezensenten als unnötige Spielerei abgetan, die mehr Verwirrung als Tiefe stiftete. Der „Washington Post“-Kritiker Michael O’Sullivan nannte das Konzept nicht nur unnötig, sondern sogar ablenkend. Auch der Kritiker Justin Chang vom „New Yorker“ sprach von einer seltsamen, unpassenden Idee, die nicht zur eigentlichen Erzählung beitrage.

Bei Rotten Tomatoes erreichte der Film lediglich 37 Prozent, ein alarmierender Wert für eine Großproduktion. Und auch wenn die wenigen Zuschauer, die sich ins Kino wagten, eine etwas freundlichere Bewertung bei CinemaScore abgaben – die gemischte Stimmung sorgte nicht dafür, dass sich der Film über Mundpropaganda verbreiten konnte. In einer Zeit, in der soziale Medien, Streaming und TikTok-Trends maßgeblich beeinflussen, was geschaut wird, braucht ein Film heute entweder Begeisterung oder kontroverse Diskussionen, um Relevanz zu entwickeln. Beides blieb bei „Alto Knights“ aus.

Ein Blick hinter die Kulissen: Fehlentscheidungen mit Folgen

Interessant ist auch der Entstehungshintergrund von „Alto Knights“. Der Regisseur Barry Levinson, bekannt für frühere Erfolge wie „Rain Man“ oder „Wag the Dog“, hatte das Projekt gemeinsam mit Drehbuchautor Nicholas Pileggi und Produzent Irwin Winkler bereits vor der Pandemie entwickelt. Doch es dauerte Jahre, bis der Film tatsächlich grünes Licht bekam – und das offenbar vor allem durch persönliche Beziehungen. Pileggi, der als Drehbuchautor bereits mit Scorsese zusammengearbeitet hatte, war mit David Zaslav, dem CEO von Warner Bros. Discovery, bekannt. In einem Gespräch kam das Projekt zur Sprache, woraufhin Zaslav angeblich Interesse zeigte. Diese eher informelle Entscheidungsgrundlage führte dazu, dass dem Film ein Budget von über 45 Millionen Dollar gewährt wurde – ohne jedoch realistisch zu kalkulieren, ob es dafür überhaupt ein Publikum gibt.

Schon während der Produktion soll es intern kritische Stimmen gegeben haben. Warum ein klassischer Mafiafilm mit doppelter Hauptrolle, aber ohne starke moderne Note? Warum ein Kinostart anstelle einer gezielten Streaming-Strategie, die dem Film womöglich ein kleineres, aber treueres Publikum beschert hätte? Letztlich wurde das Projekt mit relativ geringer Marketingunterstützung ins Kino gebracht – ein weiterer Faktor, der zum Misserfolg beitrug.

Ein Film für ein zu eng gefasstes Publikum

Ein weiterer Aspekt, der „Alto Knights“ scheitern ließ, war die eingeschränkte Zielgruppe. Laut Umfragen am Eröffnungswochenende bestand das Publikum zu 60 Prozent aus Männern und ebenfalls 60 Prozent aus Weißen. Fast 90 Prozent der Zuschauer waren über 25 Jahre alt, rund 85 Prozent sogar über 35. Junge Menschen, Frauen und Menschen mit vielfältigem kulturellem Hintergrund wurden kaum erreicht. Auch geografisch fiel auf, dass sich der Erfolg auf Kanada konzentrierte. Toronto und Montreal gehörten zu den besten Standorten – während sonst übliche Kinometropolen wie New York und Los Angeles vergleichsweise schwach abschnitten. Das zeigt deutlich: Der Film sprach vor allem ein älteres männliches Publikum an, das nostalgisch auf das Mafia-Genre blickt – eine Gruppe, die jedoch zahlenmäßig nicht ausreicht, um einen Blockbuster zu tragen.

Der Vergleich mit modernen Dramen und Serien, die sich ebenfalls mit Kriminalität beschäftigen, macht den Unterschied deutlich. Produktionen wie „Narcos“, „Ozark“ oder „Peaky Blinders“ verbinden klassische Elemente mit modernem Storytelling und erreichen damit ein breiteres, globales Publikum. „Alto Knights“ wirkte dagegen wie ein Anachronismus – technisch solide, aber erzählerisch aus der Zeit gefallen.

Warner Bros. unter Druck: Ein Flop mit Signalwirkung

„Alto Knights“ ist nicht das einzige Projekt, mit dem Warner Bros. in letzter Zeit Schiffbruch erlitt. Bereits zuvor hatte der Konzern mit dem Science-Fiction-Film „Mickey 17“ Probleme. Auch dieser Film setzte auf einen bekannten Schauspieler – Robert Pattinson – in mehreren Rollen, auch er erhielt ein hohes Budget und wurde ambitioniert vermarktet. Doch der Film spielte nur einen Bruchteil seiner Produktionskosten ein. Die Gemeinsamkeiten mit „Alto Knights“ sind frappierend: ungewöhnliche Besetzungskonzepte, riskante Genreentscheidungen und schwache Marketingstrategien.

Im Hintergrund steht dabei die Suche nach einem neuen Gleichgewicht in der Filmindustrie. Streamingdienste, pandemiebedingte Veränderungen im Zuschauerverhalten und eine junge Generation mit kürzerer Aufmerksamkeitsspanne zwingen die Studios zu Anpassungen. Große, klassische Kinoerlebnisse müssen sich neu erfinden oder riskieren, unterzugehen. Der Misserfolg von „Alto Knights“ ist daher mehr als nur eine Einzelfall-Enttäuschung – er steht sinnbildlich für den Wandel in Hollywood.

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robert de niro – ein Name, der nicht mehr automatisch Erfolg garantiert

Früher genügte es, den Namen robert de niro auf ein Filmplakat zu schreiben, und das Publikum strömte in die Kinos. Heute ist das anders. Zwar bleibt De Niro ein begnadeter Schauspieler mit immenser Erfahrung und Ausstrahlung, doch auch sein Name allein kann keine Kinokarten mehr verkaufen. In einer zunehmend schnelllebigen Unterhaltungswelt, in der Marken wie Marvel, Disney oder Netflix dominieren, geraten selbst Hollywood-Legenden ins Hintertreffen.

„Alto Knights“ war als Hommage an das alte Hollywood gedacht, als nostalgischer Rückgriff auf ein Genre, das einst große Erfolge feierte. Doch diese Strategie ging nicht auf. Der Film wirkte zu sehr wie ein Relikt aus einer anderen Zeit – technisch sauber, darstellerisch solide, aber ohne frischen Impuls. Für De Niro bleibt damit der bittere Beigeschmack, dass selbst sein Talent und sein ikonischer Status keine Garantie mehr für den Erfolg darstellen.

Fazit: Der Kinoflop von „Alto Knights“ ist ein Weckruf für Hollywood

Das Scheitern von „Alto Knights“ zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie tiefgreifend sich die Filmindustrie verändert hat. Selbst ein Film mit einem Star wie robert de niro, einem erfahrenen Regisseur wie Barry Levinson und einem renommierten Autor wie Nicholas Pileggi kann im heutigen Markt untergehen, wenn Konzept, Zielgruppe und Zeitgeist nicht zusammenpassen. Für Studios wie Warner Bros. ist dies eine klare Warnung: Nostalgie allein reicht nicht mehr, um Menschen ins Kino zu locken.

Wer heute Erfolg haben will, muss neue Wege gehen – sei es durch innovative Erzählweisen, eine kluge Streaming-Strategie oder gezielte Ansprache neuer Zielgruppen. „Alto Knights“ mag für manche ein Achtungserfolg sein, eine Rückkehr in eine Ära großer Mafiafilme. Doch für den Massenmarkt ist es ein überteuertes Denkmal an eine Zeit, die längst vergangen ist.

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Team Nachrichtenmorgen.de
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