Kevin Großkreutz ist einer dieser Fußballer, die man nicht allein anhand von Statistiken, Toren oder gewonnenen Titeln bewerten kann. Sein Name steht für Bodenständigkeit, für die Nähe zu den Fans und für ein unerschütterliches Herzblut, das er auf dem Spielfeld wie kaum ein anderer verkörperte. Von den Anfängen in Dortmund über große Erfolge mit Borussia Dortmund bis hin zu schwierigen Phasen in seiner Karriere ist die Geschichte von Kevin Großkreutz ein faszinierendes Beispiel dafür, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel – es ist Emotion, Identität und Leidenschaft.
Die Kindheit von Kevin Großkreutz und die ersten Schritte im Fußball
Geboren am 19. Juli 1988 in Dortmund, wuchs Kevin Großkreutz im Herzen des Ruhrgebiets auf. Schon früh entwickelte er eine tiefe Bindung zu Borussia Dortmund, die ihn sein ganzes Leben begleiten sollte. Als kleiner Junge träumte er davon, eines Tages selbst im schwarz-gelben Trikot aufzulaufen und vor der berühmten Südtribüne zu spielen. Seine ersten Fußballschritte machte er bei kleineren Vereinen in der Region, ehe er sich über Rot Weiss Ahlen in den Profi-Fußball hocharbeitete. Dort zeigte er bereits, dass er nicht nur über Talent, sondern auch über außergewöhnliche Einsatzbereitschaft verfügte.
Die Zeit in Ahlen war für Kevin Großkreutz prägend, weil sie ihm den Glauben gab, dass er es ganz nach oben schaffen konnte. Schon damals war er ein Spieler, der über seine Leidenschaft und seinen Willen definierte. Er war kein Wunderkind, das alle Blicke auf sich zog, sondern jemand, der durch harte Arbeit immer wieder auffiel.
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Der große Traum: Borussia Dortmund
2009 erfüllte sich für Kevin Großkreutz der Traum, den er seit seiner Kindheit hegte: Er wechselte zu Borussia Dortmund. Für ihn war es nicht einfach nur ein Transfer, sondern die Rückkehr zu seinem Herzensverein. Unter Trainer Jürgen Klopp begann eine Ära, die nicht nur für den Verein, sondern auch für ihn persönlich unvergesslich bleiben sollte.
Seine ersten Spiele im BVB-Trikot zeigten schnell, dass er nicht nur ein Mitläufer war. Kevin Großkreutz brachte eine unbändige Energie auf den Platz, lief jeden Ball hinterher und war bereit, auch die unangenehme Arbeit für seine Mannschaft zu übernehmen. Er war der Inbegriff des „Arbeiters“, den Fans so sehr schätzen. Klopp erkannte seine Qualitäten und machte ihn zu einem festen Bestandteil der Mannschaft.
Meisterschaften und das goldene Zeitalter mit dem BVB
Die Jahre 2011 und 2012 waren Höhepunkte in der Karriere von Kevin Großkreutz. Borussia Dortmund gewann unter Jürgen Klopp zweimal hintereinander die Deutsche Meisterschaft, und Großkreutz war ein wichtiger Teil dieses Erfolgs. Auch wenn er nicht der herausragende Techniker war, so brachte er doch eine unerschütterliche Mentalität ein, die Spiele entschied.
Besonders unvergessen bleibt der DFB-Pokalsieg 2012, als Dortmund den FC Bayern München im Finale mit 5:2 besiegte. Kevin Großkreutz stand auf dem Platz und zeigte, dass er ein Spieler für die großen Momente war. Für viele Fans war es ein Symbol, dass ein Dortmunder Junge im Dortmunder Trikot solch große Titel feiern durfte.
Auch die Champions-League-Saison 2012/13 war ein weiteres Kapitel voller Emotionen. Borussia Dortmund erreichte das Finale in Wembley, wo man sich allerdings dem FC Bayern knapp geschlagen geben musste. Dennoch bleibt diese Zeit untrennbar mit Großkreutz verbunden, der für die Fans das Gesicht der Mannschaft war, die Fußball-Deutschland verzauberte.
Kevin Großkreutz und die Nationalmannschaft
Der größte Triumph seiner Karriere kam 2014, als Kevin Großkreutz mit der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien Weltmeister wurde. Auch wenn er bei dem Turnier nicht zum Einsatz kam, war er Teil des Teams und erlebte hautnah mit, wie Deutschland nach 24 Jahren erneut den WM-Titel gewann.
Für Kevin Großkreutz war dieser Erfolg eine Bestätigung seiner Karriere. Viele Experten sahen ihn nicht als klassischen Nationalspieler, weil ihm die technische Brillanz fehlte, die andere mitbrachten. Doch er war ein Spieler, den man in einer Mannschaft gerne dabei hatte – loyal, leidenschaftlich und stets bereit, für das Team alles zu geben. Seine Rolle im Hintergrund war genauso wichtig, wie die Tore und Vorlagen anderer Stars.

Rückschläge und schwierige Zeiten
Wie bei vielen Fußballern verlief auch die Karriere von Kevin Großkreutz nicht ohne Rückschläge. Nach seiner erfolgreichen Zeit beim BVB wechselte er 2015 zu Galatasaray Istanbul, doch der Transfer verlief unglücklich. Aufgrund von Registrierungsproblemen durfte er in der Hinrunde nicht spielen, was ihn sportlich stark zurückwarf.
Auch die anschließende Zeit beim VfB Stuttgart verlief nicht wie erhofft. Verletzungen, Formschwankungen und private Probleme führten dazu, dass er nicht mehr an seine Glanzzeit in Dortmund anknüpfen konnte. Schlagzeilen über Eskapaden abseits des Platzes belasteten zusätzlich sein Image. Doch selbst in dieser Phase blieb Kevin Großkreutz seiner Linie treu: Er stellte sich den Herausforderungen, sprach offen über Fehler und kämpfte weiter.
Später spielte er noch für Vereine wie Darmstadt 98 und KFC Uerdingen. Selbst in den unteren Ligen gab er nie auf und zeigte, dass seine Liebe zum Fußball unabhängig vom großen Rampenlicht ist. Viele Spieler hätten nach solchen Rückschlägen ihre Karriere beendet, doch Kevin Großkreutz bewies erneut seine einzigartige Leidenschaft.
Die Verbindung zu den Fans
Eines der bemerkenswertesten Merkmale von Kevin Großkreutz ist seine Nähe zu den Fans. Er war nie der abgehobene Profi, der in einer eigenen Welt lebte. Stattdessen suchte er den Kontakt zu den Menschen, feierte Siege mit ihnen und zeigte Emotionen, die andere Profis oft vermeiden.
Seine enge Verbindung zu den Anhängern machte ihn zu einem Idol, gerade in Dortmund. Viele Fans sahen in ihm nicht nur einen Spieler, sondern einen von ihnen – jemanden, der ihren Traum lebte. Diese Authentizität ist es, die Kevin Großkreutz bis heute so beliebt macht.
Kevin Großkreutz heute
Nach dem Ende seiner aktiven Profikarriere hat Kevin Großkreutz den Fußball nicht hinter sich gelassen. Er ist weiterhin mit dem Sport verbunden und engagiert sich in verschiedenen Projekten. Vor allem in seiner Heimatstadt Dortmund ist er präsent und unterstützt den Nachwuchs. Viele sehen in ihm einen potenziellen Jugendtrainer, der seine Erfahrungen und seine Leidenschaft an junge Spieler weitergeben kann.
Auch wenn er heute nicht mehr im Rampenlicht der Bundesliga steht, bleibt er eine prägende Figur. Seine Geschichte inspiriert weiterhin, weil sie zeigt, dass man es mit Leidenschaft, Fleiß und Hingabe weit bringen kann, auch wenn man nicht über außergewöhnliches Talent verfügt.
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Das Vermächtnis von Kevin Großkreutz
Die Karriere von Kevin Großkreutz ist ein Beispiel dafür, wie sehr Authentizität und Leidenschaft den Fußball prägen können. Er war nie der klassische Superstar, doch gerade das machte ihn zu etwas Besonderem. Seine Erfolge mit Borussia Dortmund, sein Weltmeistertitel und seine Bodenständigkeit lassen ihn zu einer Legende werden, die über die Grenzen des Vereins hinaus wirkt.
Für viele Fans bleibt er der Junge aus Dortmund, der es geschafft hat, ihren Traum zu leben. Sein Vermächtnis ist nicht nur sportlicher Natur, sondern auch menschlich: Er zeigt, dass es im Fußball nicht nur um Geld und Ruhm geht, sondern um Herzblut, Einsatz und die Liebe zum Spiel.
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