Indigene Kulturen, wie die der Maori und Aborigines, sind auch beim World Cup allgegenwärtig – sei es auf dem Ball, den Flaggen oder sogar dem Rasen. Nur der Haken fehlt.
Leider gibt es keine Zeit für den Haka. Die Fußballspieler aus Neuseeland haben die rituelle Tanzperformance der Maori bereits gezeigt, aber beim World Cup in ihrem eigenen Land lässt der straffe Zeitplan vor dem Anpfiff keine Unterbrechung zu, die hauptsächlich beim Rugby gefeiert wird. Und dennoch werden die Maori sowie die australischen Aborigines während des vierwöchigen Fußballturniers allgegenwärtig sein – sei es auf dem Ball, den Flaggen im Stadion oder sogar auf dem Platz.
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Kurz nach der Ankunft in Wyong erhielt auch das deutsche Team einen ersten Eindruck von der Kultur der Aborigines: Rauchwolken zogen über den Rasen, als Alexandra Popp und Co. mit einer traditionellen Zeremonie begleitet von Klang der Didgeridoos begrüßt wurden.
Etwa 450.000 Aborigines leben noch heute in Australien, und zwei indigene Spielerinnen haben es in die Nationalmannschaft geschafft: Torhüterin Lydia Williams gehört zum Stamm der Noongar, während die Eltern von Stürmerin Kyah Simon den Anaiwan- und Biripi-Stamm angehören. „Als Aborigines hatten wir kein Wahlrecht, wir waren Bürger zweiter Klasse – aber der Fußball hat uns in die Arme genommen“, sagt Williams, die als Kind das Jagen gelernt und zwei Kängurus aufgezogen hat.
Williams und Simon sorgten für Schlagzeilen, als sie bei den Olympischen Spielen die Aborigine-Flagge in einem Mannschaftsfoto präsentierten. Die Diskussion entflammte sofort, ob die Flagge auch bei der Eröffnungszeremonie gezeigt werden würde.
Blog Body: Der World Cup ist jedoch nicht das einzige Sportereignis, das indigene Kulturen einbezieht. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurden erstmals indigene Elemente in die Eröffnungsfeier einbezogen. So zeigte die Eröffnungszeremonie einen „Corroboree“, einen traditionellen Aborigine-Tanz, der von Fahnenträgern der verschiedenen Länder begleitet wurde. Während der Spiele gab es auch Kunstausstellungen und Konzerte, die indigene Künstler und Musiker vorstellten.
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Bei den Commonwealth-Spielen 2018 in Australien trugen die verschiedenen Teams Uniformen, die von Aborigines-Künstlern entworfen wurden. Ähnlich war dies auch bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro, wo brasilianische Künstler die Uniformen entwarfen, die von indigenen Tupi-Motiven inspiriert wurden.
Ein weiteres Beispiel ist der Sportartikelhersteller Nike. Das Unternehmen hat eine Linie indigener Bekleidung auf den Markt gebracht und dabei eng mit indigenen Gemeinschaften zusammengearbeitet. So wurden beispielsweise die Designs der Kleidungsstücke von Aborigines-Künstlern in Australien entworfen.
Doch es geht nicht nur um Mode und Design. Im Sport können indigene Völker auch ihre Geschichte und Kultur weitergeben. So wurde die Rugby Union in Neuseeland beispielsweise von Maori-Spielern geprägt, die dem Sport ihr eigenes Flair verliehen haben. Der australische Stürmer Archie Thompson feierte sein Tor bei einem Länderspiel gegen Amerikanisch-Samoa 2001 mit einem Kriegstanz, der dem Haka der Maori ähnelte.
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In der Gesellschaft sind indigene Völker oft unsichtbar oder werden diskriminiert. Doch durch sportliche Ereignisse können sie ihre Kultur, Geschichte und Identität präsentieren und bewahren. Der Sport bietet die Möglichkeit, dass indigene Völker gehört werden und eine Stimme bekommen.Indigene Kulturen gehören auch im Sport dazu und dürfen nicht ausgeschlossen werden.
Der World Cup und andere sportliche Ereignisse bieten die Möglichkeit, indigene Völker zu würdigen und ihnen eine Plattform zu geben, um ihre Kultur und Identität zur Schau zu stellen. Durch die Zusammenarbeit mit indigenen Gemeinschaften können auch Unternehmen und Marken ihre Wertschätzung für die Kultur dieser Völker zeigen. Der Sport hat das Potenzial, eine inklusive und integrative Gemeinschaft zu schaffen, in der jede Kultur respektiert wird.
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