Deutschland gilt als Wirtschaftsmotor Europas. Beim Thema Digitalisierung hinkt das Land jedoch deutlich hinterher. Während Länder wie Schweden, Estland oder sogar Spanien in den Bereichen Glasfaserausbau, Digitalisierung der Verwaltung und Aufbau einer modernen KI-Infrastruktur große Fortschritte machen, tut sich Deutschland schwer.
Doch es gibt Bewegung: Mit einem 500-Milliarden-Euro-Fonds will die Bundesregierung die Infrastruktur modernisieren, darunter auch den digitalen Bereich. Aber ist das genug?
Rückstand beim Glasfaserausbau
Für viele Deutsche sind ruckelnde Videokonferenzen und lahmes WLAN selbst in Städten keine Seltenheit. Allerdings ist eine stabile Verbinddung für das Gaming-begeisterte Deutschland wichtig, um Spiele aus dem beliebten Genre Survival herunterzuladen. Eine große Auswahl findet man hier: Survival-Spiele kostenlos auf den PC herunterladen.
In Ländern wie Litauen oder Frankreich sind längst große Teile der Haushalte direkt ans Glasfasernetz angeschlossen. Deutschland konnte 2024 gerade mal etwa 48 % Glasfaserabdeckung vorweisen. Noch gravierender ist, dass nur rund 24,5 % der Anschlüsse auch aktiv sind. Viele Haushalte sind zwar technisch angebunden, aber nicht vertraglich eingebunden.
Mobilfunk und 5G
Beim 5G-Mobilfunk sieht es gut aus: Rund 95 % der Bevölkerung sind bereits versorgt. Doch gerade in ländlichen Regionen und Industriegebieten hapert es noch an stabilen Netzen – und das wird für viele Unternehmen zunehmend zum Problem. Ohne zuverlässige Verbindung lassen sich moderne Anwendungen wie Edge Computing oder Open RAN kaum sinnvoll einsetzen.
Ein positives Beispiel: Die Deutsche Telekom arbeitet mit Nvidia zusammen, um bis 2026 die erste industrielle KI-Cloud für europäische Hersteller aufzubauen. Ziel ist es, eine leistungsstarke Infrastruktur zu schaffen, die KI-Anwendungen direkt in Deutschland ermöglicht – sicher, souverän und datenschutzkonform.
Digitale Verwaltung
Digitaler Führerschein? Online-Wohnsitzummeldung? In vielen Ländern längst Standard. In Deutschland bedeutet das oft Frust. Laut EU-Daten liegt Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt, was digitale Verwaltungsdienste angeht. Dabei könnten gerade hier Investitionen für echte Entlastung sorgen. Doch dafür braucht es nicht nur Technik, sondern auch:
- Schulungen für Mitarbeitende
- Sichere, einheitliche Systeme
- Politischen Willen zur Vereinfachung
Der große Infrastruktur-Fonds – eine echte Chance?
Mit dem sogenannten Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität will der Staat nun gegensteuern. Rund 500 Milliarden Euro stehen über die nächsten Jahre bereit. Neben klimafreundlicher Energie und Verkehr geht ein Teil auch an digitale Infrastruktur – also schnelles Internet, Rechenzentren, KI-Projekte, digitale Verwaltung.
Das klingt gut, aber es kommt auf die Umsetzung an. Laut Experten reichen finanzielle Mittel allein nicht aus. Es braucht:
- Weniger Bürokratie
- Klare Regeln für Fördergelder
- Mehr Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen
Aus internationaler Sicht wird erwartet, dass der Infrastruktur-Fonds positive Impulse in der gesamten EU auslöst. Bessere Verkehrsverbindungen und eine steigende Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen aus den Nachbarländern könnten dazu beitragen, wirtschaftliche Herausforderungen – etwa durch US-Zölle oder internationale Konflikte – abzufedern.

Mehr Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft
Um ganz Deutschland digital zu modernisieren, reichen staatliche Mittel allein nicht aus. Der Netzausbau, der Bau moderner Rechenzentren und KI-Projekte ist teuer und viele Innovationen entstehen in der freien Wirtschaft. Deshalb ist es entscheidend, dass der Staat strategische Partnerschaften mit Unternehmen eingeht, sogenannte Public-Private-Partnerships (ÖPP).
Die geplante Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Telekom und Nvidia ist wichtig, um gemeinsam eine KI-Cloud „Made in Germany“ aufzubauen. Solche Projekte zeigen, wie staatliche Anschubfinanzierung und private Innovationskraft zusammenwirken können.
Warum ist das alles so wichtig?
Digitale Infrastruktur ist längst zur Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg, Bildung, Gesundheitsversorgung und gesellschaftliche Teilhabe geworden. Wenn Deutschland im globalen Wettbewerb mithalten will, muss es hier schnellstens aufholen.
Auch die Bevölkerung hat das erkannt: Laut einer aktuellen Umfrage halten über 79 % der Deutschen leistungsfähige Netze für entscheidend für die Zukunft des Standorts. Mehr als 80 % wünschen sich deutlich mehr staatliche Investitionen.
Mit Investitionen zur digitalen Stärke Europas
Deutschland braucht signifikante Investitionen in seine digitale Infrastruktur – und diese Investitionen beginnen gerade. Aber sie müssen klug, mutig und koordiniert erfolgen. Nur wenn Bürokratie abgebaut, private Akteure eingebunden und Förderprogramme praktikabel gestaltet werden, kann Deutschland endlich digital aufholen.
Marktbeobachter setzen mit dem Infrastruktur-Fonds darauf, dass dieses vernetzte Wachstum die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit der EU insgesamt stärkt und die Zusammenarbeit im Bereich der Infrastruktur auf regionaler Ebene weiter fördert.
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