derrick Kein anderer Kriminalfilm hat München so wunderbar präsentiert wie ein ZDF Langzeitfilmhit zwischen 1974 und 1998. Aber die meisten Menschen denken an “Derrick” als einen Satz, den jeder sich erinnert, der aber nie gesagt wurde.
Es gibt Schreibende, die sogar Stephan Derrick mit einem Ritter in glänzender Rüstung verglichen haben. Immer eine Bling-Bling-Uhr am Handgelenk, Aviator-Sonnenbrille und maßgeschneiderte Anzüge, mit gegelten Haaren:
Dieser gigantische Fernseh-Polizist aus München – gespielt von Horst Tappert – ähnelt optisch eher einem Zuhälter als einem Ermittler. Trotzdem waren die gemütlichen Fernsehkrimis über Chefinspektor Derrick und Inspektor Harry Klein (Fritz Wepper) in Deutschland und im Ausland ein riesiger Erfolg.
Vor 25 Jahren (am 16. Oktober 1998) wurde “Das Abschiedsgeschenk”, der letzte Fall von “Derrick”, ausgestrahlt.
Das Land hat sich während der Ära von “Derrick” sehr verändert. Um nur einen Aspekt zu nennen: Als die Premiere von “Waldweg” 1974 im Fernsehen ausgestrahlt wurde, starrte die Mehrheit der Westdeutschen noch auf einen Schwarzweißfernseher.
Als “Das Abschiedsgeschenk” ausgestrahlt wurde, gab es in Deutschland mehr als sechs Millionen Internetnutzer. Aber was sich nie verändert hat, ist die ganz eigene Welt von “Derrick”: reiche Menschen, die in ihren Villen in Grünwald ermordet werden.
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“Hatte Ihr Schwiegervater Feinde?” Die großzügigen barocken Empfangshallen, in denen die Ermittler von der Haushälterin begrüßt werden. Und vor der Kamera der erste Schutzschild der Theater-Schauspieler.
Insgesamt wurden 281 Fälle von Derrick gedreht, die weltweit in mehr als 100 Ländern ausgestrahlt wurden. Es ist schwer zu glauben, dass diese Show in Europa, Nord- und Südamerika, Asien und dem Mittleren Osten so gut ankam.
Die Handlung hatte fast immer die gleiche Struktur: Ein reicher Mann wird getötet, Inspektor Klein kommt mit einer Pendeluhr in der Hand zur Villa des Opfers, Derrick reibt sich die Augen, gibt eine kurze Einführung in den Fall, und dann geht es zur Sache.
Derrick und Klein waren Freunde, aber die Beziehung zwischen den beiden war immer ein Rätsel. Auf eine unterhaltsame Art und Weise verständigten sie sich, aber es war offensichtlich, dass sie unterschiedliche Persönlichkeiten hatten. Derrick war ein rationaler Denker, der immer einen kühlen Kopf bewahrte. Harry Klein hingegen war der emotionale Typ, der sich leichter aus der Fassung bringen ließ und schnell handelte.
Es war das Zusammenspiel von Derrick und Klein, das die Zuschauer immer wieder fesselte. Die beiden Laienschauspieler bekamen während der Dreharbeiten immer wieder Epilepsie-Anfälle – aber das hinderte sie nicht daran, in jeder Folge eine großartige Leistung zu erbringen. Und auch die Drehbuchautoren hatten eine besondere Art, die Spannung zu steigern.
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Viele der erfolgreichsten Episoden von “Derrick” wurden von Herbert Reinecker geschrieben. Der Drehbuchautor war auch für Krimiserien wie “Soko” und “Der Kommissar” verantwortlich. Reinecker hatte ein besonderes Gespür für die Kriminalpsychologie und schuf Charaktere, die sich leicht in die Herzen der Zuschauer schleichen konnten.
In den letzten Folgen konnte man jedoch eine gewisse Routine erkennen. Die Handlung war immer gleich, nur die Namen der Opfer und Mörder veränderten sich. Auch Derrick und Klein wurden älter und die Handlungsstränge wurden zusehends langweiliger. Als “Das Abschiedsgeschenk” ausgestrahlt wurde, waren die Quoten bereits am Sinken.
Conclusion:
“Derrick” war ein Phänomen in der deutschen Fernsehlandschaft, das seinesgleichen sucht. Mit seiner eigenwilligen Ästhetik, seinen starken Charakteren und seiner unnachahmlichen Atmosphäre hat die Show die Krimilandschaft in Deutschland und weltweit nachhaltig geprägt.
Auch wenn die letzten Folgen etwas an Spannung verloren haben, bleibt das Vermächtnis der Serie unbestritten. Begebt euch auf eine Reise zurück in das München der 80er und 90er Jahre und erlebt den Charme von “Derrick” noch einmal hautnah.
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